Studien zur Frankfurter Geschichte: Band 44

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Reihe 1
 
Studien 44
 
 
 
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Von der Barfüßerkirche zur Paulskirche
Herausgegeben von Roman Fischer
Frankfurt am Main 2000. ISBN 3-7829-0502-4

Die Barfüßer, wie die Franziskaner im Volksmund genannt wurden, ließen sich in der Stauferzeit in Frankfurt nieder und spielten als Bettelorden im Mittelalter nicht nur in der Seelsorge, sondern auch in der Kulturgeschichte der Stadt eine bedeutende Rolle. So benutzte der Rat, als Frankfurt noch kein eigenes Rathaus besaß, ihr Kloster zu seinen Zwecken.

Im Gefolge der Reformation löste sich der Konvent selbst auf und übergab Kirche und Kloster dem Rat; nunmehr wurde die Barfüßerkirche zur Hauptkirche der lutherischen Reichsstadt Frankfurt am Main in der Neuzeit. An ihr wirkten u.a. der Komponist Georg Philipp Telemann und der Theologe Philipp Jakob Spener, der als Begründer des Pietismus gilt. In den Gebäulichkeiten des Klosters wurden nicht allein die Dienstwohnung des ranghöchsten Pfarrers, sondern auch das Gymnasium, die Stadtbibliothek und Teile der Stadtverwaltung untergebracht. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts niedergelegt, um einem Neubau Platz zu machen, unterbrachen französische Revolution und Revolutionskriege alle Baupläne; erst 1833 wurde der bekannte klassizistische Sandsteinbau von J.F.C. Heß eingeweiht.

1848 wurde die Paulskirche, damals der größte und modernste Saal, den Frankfurt zu bieten hatte, Sitz des ersten deutschen Parlaments, um danach bis zu ihrer Zerstörung im Jahr 1944 wieder als Gemeindekirche zu dienen. Seit ihrem Wiederaufbau 1948 ist sie Nationaldenkmal.

Die 16 Beiträge dieses Sammelbandes spannen einen Bogen von der Gründung des Barfüßerkirche in der Stauferzeit bis zur Gegenwart. Sie behandeln die Geschichte des Barfüßerklosters im Mittelalter und der lutherischen Hauptkirche in der Reichsstadt Frankfurt in der Neuzeit, ihre bedeutendsten Pfarrer und Theologen, ihre Bau- und Musikgeschichte. Darstellungen der Orgel- und Glockengeschichte runden das Werk ab.

 
Letzte Aktualisierung: 09/2002