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 Frankfurt am Main. Die Geschichte der Stadt in neun Beiträgen, [mit einem Vorwort von Lothar Gall] Jan Thorbecke Verlag: Sigmaringen 1991, 2. Aufl. 1994
Frankfurt am Main, an einer Mainfurt entstanden, 794 zuerst genannt,
heute "Wirtschaftsbarometer" der Bundesrepublik, galt schon
zur Zeit der hier veranstalteten Königswahlen und mittelalterlichen
Messen als "heimliche Hauptstadt" Deutschlands.
Als Pfalz-, dann Reichsstadt allein dem König untertan, hatte
es sich auf kleinstem, nur bis zur Nidda reichendem Territorium der
Begehrlichkeit dynastischer Nachbarn und des Neides anderer Städte
zu erwehren. Mehrfach erschütterten Verfassungskämpfe das
Gemeinwesen, dessen pseudodemokratisches Regiment der patrizische
Rat majorisierte. Minderheiten wie Juden, Beisassen, Dorfbewohner,
Katholiken und Calvinisten kamen erst im 19. Jahrhundert zu bürgerlichen
Rechten, als Frankfurt 1816 "Freie Stadt" geworden war,
hier 1848 die Nationalversammlung in der Paulskirche die deutschen
Grundrechte verabschiedete und sich auch Frankfurt langsam liberalisierte.
Bismarcks Drang zur "Mainlinie" brachte Frankfurt 1866 unter
preußische Herrschaft, doch hat es sich im Deutschen Reich trotz
Berlins Zentralität rasch zur Weltstadt entwickelt und durch
Eingemeindungen und im Einzugsgebiet der Pendlerströme den Großraum
Frankfurt geprägt, wie er sich heute im Umlandverband Frankfurt
und im Frankfurter Verkehrsverbund außerhalb der reinen Stadtgrenzen
darstellt.
Aus Anlaß des 1200jährigen Stadtjubiläums im Jahre
1994 wird die Frankfurter Historische Kommission eine mehrbändige,
wissenschaftlich fundierte, aber allgemeinverständliche Stadtgeschichte
herausgeben. Dieser Band zeichnet die Grundlinien der Geschichte Frankfurts
nach und markiert die entscheidenden Punkte der Stadtentwicklung.
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