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Anja Johann: Kontrolle mit Konsens
Sozialdisziplinierung in der Reichsstadt Frankfurt am Main im 16.
Jahrhundert
Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-7829-0521-0
Wie läßt sich sozialer Friede sichern und Herrschaft als
Rechtsordnung organisieren? Gegenstand der Untersuchung dieser Grundfrage
ist die Reichs- und Messestadt Frankfurt am Main im 16. Jahrhundert
mit ihren vielen Konfessionen, Fremden und Minderheiten.
Hier präsentiert sich eine Stadtgesellschaft, geprägt vom
spannungsreichen Zusammenleben der lutherischen Patrizier und Bürger
mit den eingewanderten wallonischen und flämischen Glaubensflüchtlingen,
der alteigesessenen jüdischen Gemeinde und dem Zustrom an "losem
Gesindel" aus dem Umland. So ist die Rede von christlicher Obrigkeit
und "guter Policey", von Armut, Zucht und Ordnung, Völlerei,
Kleidervorschriften und Modetorheiten, Hochzeiten, Ehebruch und Unzucht,
Gerichtswesen und Strafvollzug. Die Protokolle des Rats, vollständig
für diesen Zeitraum erhalten, bilden eine solide Quellenbasis
und geben spannende Einblicke in das Geschehen hinter den Stadtmauern
und in die politischen Interessen von Obrigkeit und Untertanen.
Die Autorin:
Anja Johann ,
geboren 1966 im Saarland, absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung
zur Sortimentsbuchhändlerin in Bonn. Nach dem Grundstudium in
Freiburg wechselte sie an die Johannes Gutenberg-Universität
nach Mainz, um dort Geschichte, Germanistik und Buchwissenschaft zu
studieren. Während der Entstehung der vorliegenden Dissertation,
erholte sich die Autorin von Zeit zu Zeit vom frühneuzeitlichen
Archivstaub durch die Mitwirkung an der 1998 erschienenen Gesamtausgabe
und Biographie Erich Kästners. Anja Johann lebt heute mit ihrer
Familie in Friedrichsdorf/Taunus und arbeitet an einem Projekt über
Weiblichkeit und Geschlechterdifferenzen im Frankfurt des 18. Jahrhunderts
mit.
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